Historische Entwicklung St. Cyriakus

Unser Schutzpatron der hl. Cyriakus
Unser Schutzpatron der hl. Cyriakus


Die Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V. mit Sitz in Mönchengladbach ist ein Zentrum für die Dokumentation und Erforschung der Glasmalerei. Sie wurde 1993 durch das Ehepaar Dipl.-Ing. Ernst und Dr. Annette Jansen-Winkeln gegründet mit dem Ziel, die Glasmalerei vornehmlich des 20. Jahrhunderts zu sammeln, zu dokumentieren, zu präsentieren und wissenschaftlich aufzuarbeiten. Berücksichtigt wird aber auch die Glasmalerei der übrigen Jahrhunderte. Hier geht es zu den Glasfenstern der Propstei

 



Propsteikirche (lateinisch ecclesia praepositura) ist ein Ehrentitel für eine Kirche, mit dem der Papst oder der zuständige Diözesanbischof diese Kirche zu einer Hauptkirche in einer Stadt und/oder Region erklärt oder mit dem er deren besondere historische Bedeutung hervorhebt. Der Pfarrer dieser Kirche darf den Titel Propst führen und eine entsprechende Chorkleidung tragen.


 

 

 

 

 

 

 

850 Jahre St. Cyriakus in Bottrop

 

 Als im Jahre 1992 „Tausend Jahre Osterfeld" gefeiert wurde, war unsere Gemeinde als erste Neugründung von Osterfeld zum Mitfeiern eingeladen. In der Tat haben beide Gemeinden eine lange gemeinsame Geschichte:

• Schon vor 1150 gehörte die Kapelle zum heiligen Cyriakus in Bottrop zu Osterfeld.

• Etwa 320 Jahre später - im Jahr 1473 - wurde St. Cyriakus selbständige Pfarrei.

• Weitere 320 Jahre - bis 1793 - übte der Osterfelder Pfarrer Patronatsrecht über St. Cyriakus aus, das heißt: er hatte das Vorschlagsrecht für die Ernennung des Pfarrers von St. Cyriakus.

• Nach weiteren dreißig Jahren - im Jahr 1823 - wurde das Vest Recklinghausen mit St. Pankratius und St. Cyriakus aus dem Erzbistum Köln gelöst und dem Bistum Münster zugeordnet.

• Seit Gründung des Bistums Essen am i. Januar 1958 gehören beide Propsteigemeinden zum neuen Bistum.

Aus der gemeinsamen Geschichte mit St. Pankratius in Osterfeld dürfte auch das Patronat des heiligen Cyriakus für unsere Gemeinde verständlich sein: Neue Gemeinden wählten gern einen Patron, der dem der Muttergemeinde nahe war. In den Namen Pankratius und Cyriakus steckt die gleiche Bedeutung: Das Wort „Pantokrator" und das Wort „Kyrios" bedeuten beide: Herr der Welt. Die Namensverbindung beider Gemeinden läuft nach dieser Annahme nicht über Personen, über Heilige, sondern über ein theologisches Bekenntnis:

Beide Gemeinden sind dem Herrn geweiht, dem Pantokrator, dem Kyrios.

Nun war es dem Mittelalter eigen, theologische Inhalte in Personen und Bildern anschaulich zu machen, wie wir es aus den großen Domen kennen, etwa in Köln oder Straßburg. Heiligenfiguren mit ihrem jeweiligen Symbol-Gegenstand und eine Fülle von Bilderzyklen in Glasfenstern, an Portalen, Wänden und Decken erklärten all denen den christlichen Glauben, die zwar nicht lesen, aber Bilder ansehen konnten. Auch in unserer Kirche lernen Kinder vermutlich mehr vom Glauben durch das Ansehen und Betrachten der Bilder als durch wortreiche Predigten.

Wohl wegen der mittelalterlichen Vorliebe für anschaubare Figuren in Bilder, blieben wir nicht eine Kyrios-Gemeinde - ähnlich wie Herz-Jesu oder Heilig Kreuz - sondern eine Gemeinde mit einem Heiligen als Namens- und Schutzpatron:

St. Cyriakus.

Und wer war St. Cyriakus? - Wie bei vielen Heiligen der frühen Kirchengeschichte ist über den heiligen Cyriakus nur wenig Historisches überliefert. Er war römischer Diakon; er machte sich verdient um die zur Zwangsarbeit verurteilten Christen beim Thermenbau des Kaisers Diokletian. Dort erlitt er vermutlich im März 309 den Tod des Blutzeugen für seinen Glauben. Schon 45 Jahre später - 354 - wird er in römischen Märtyrerakten mir einer Gruppe von fünf Gefährten erwähnt. Sein Grab befand sich am 7. Meilenstein der Via Ostiensis. Im q. und 10. Jahrhundert wurden seine

Gebeine in die Stadt Rom überführt, zur Titelkirche des heiligen Marcellus.

Zur Zeit Kaiser Ottos des Großen (936 - 973) kam eine Arm-Reliquie des heiligen Cyriakus nach Bamberg, also in unseren Sprachraum. Andere Gebeine kamen nach Neuhausen bei Worms, ins Elsass und in die Abtei Siegburg. So entstand früh im Mittelalter eine weitreichende Verehrung, auch am Niederrhein und eben bei uns in Bottrop.

In Vierzehnheiligen bei Bamberg ist St. Cyriakus dargestellt als einer der vierzehn Nothelfer. Er wurde angerufen bei Besessenheit, gegen böse Geister und Versuchungen. In der Pfalz und am Main gilt er auch als Weinpatron; deshalb gibt es dort die Weinlage „Cyriakusberg". In Bottrop erscheint sein Name erstmals schriftlich auf der alten Kirchenglocke von 1425, die jetzt beim Rathaus steht.

Nach so vielen geschichtlichen Fakten darf natürlich jeder fragen: Was sagt er uns heute?

Mir sagt er etwa dies:

• Der Diakon Cyriakus besiegelte die Glaubwürdigkeit seines caritativen und seelsorglichen Dienstes mit seinem Blutzeugnis. Wir sind gefragt, wie glaubwürdig unser Christsein ist.

• Mir sagt er auch: Hier in St. Cyriakus haben Menschen seit mehr als 850 Jahren gebetet und heilige Messe gefeiert; hier wurden Taufen und Hochzeiten ebenso gefeiert wie beruflicher Erfolg und Befreiung von Besatzungen und Kriegen. Hier wurde auch gelitten und geweint: bei Krankheiten, bei zerbrochenen Partnerschaften, bei Plünderungen und Zerstörungen und bei Sterbefällen.

• Und schließlich: Der Nothelfer Cyriakus stand den Menschen bei in den Bedrängnissen ihrer Zeit; der Patron der Weinberge und des Weines erinnert an Freude und Fest.

 

Unser Gemeinde-Jubiläum
„850 Jahre St. Cyriakus - 50 Jahre Propstei" machen wir fest an einer Urkunde der Abtei Deutz aus dem Jahre 1150; in ihr wird zum ersten Mal berichtet von einer Kapelle im Dorf Bottrop. Sie stand genau da, wo heute unsere Cyriakus-Kirche steht.

• Hier - rund um unsere Kirche - war bis vor 170 Jahren, also fast 700 Jahre lang, der Kirchhof, der Friedhof des Dorfes Bottrop.

Das alles betrachtet unsere Gemeinde als Vermächtnis und als Auftrag.

Werner Dürdoth

850 Jahre St. Cyriakus in Bottrop (im Jahr 2000)

Das festliche Bischofsamt

mit Herrn Weihbischof Franz Grave am Pfingstsonntag um 11.oo Uhr war der glanzvolle Höhepunkt unseres Gemeindejubiläums.

Die voll besetzten Bänke in unserer Kirche verrieten die überaus große Beteiligung unserer Gemeinde. Unter den Gästen waren Priester aus den Bottroper Gemeinden und ehemalige Seelsorger, Oberbürgermeister Ernst Löchelt und die Bürgermeister Bernhard Thiehofe und Cornelia Ruhkämper, die Landtagsabgeordnete Barbara Wischermann, Stadtdirektor i. R. Norbert Wallmann und Bergwerksdirektor i. R. Hanns Ketteler sowie viele ehemalige Gemeindemitglieder.

Das Geleit des Bischofs bildete eine große Ministrantenschar, unter ihnen die langjährig Mitwirkenden Peter Probst, Dominik Gorris, Margarethe Mika, Anna Kotzian, Stephanie Pozimski, Alice Roghmann und Max Brambring.

Unser Propsteichor unter der Leitung unserer Kantorin Ursula Kirchhoff hatte sich eine besondere Aufgabe gestellt: In einer erhebenden Darbietung sang er die Missa brevis in C-Dur - genannt Krönungsmesse - von Wolfgang Amadeus Mozart, unterstützt von der sehr diszipliniert musizierenden Orchestergemeinschaft „Neue Ruhr-Kammer-Philharmonie" und den eindrucksvollen Stimmen der Solisten Sabine Brunke-Proll (Sopran), Marion Thienel (Alt), Rene Aguilar (Tenor), Thomas Sehrbrock (Bass).

Die von allen Teilnehmern gemeinsam gesungenen Kirchenlieder begleitete unser ehemaliger Kantor Bernhard Korte an der Orgel.

Nach der festlichen Bischofsmesse wurden alle Teilnehmer erwartet zu einem Imbiss mit Umtrunk an einer „langen Theke“ auf unserem Kirchplatz. Dabei überraschte unser technischer Leiter Dieter Hoffmann mit dem Pfarr-Blasorchester St. Pankratius in Osterfeld. Strahlendes Pfingstwetter, flotte Musik und viele frohe Leute trugen bei zu einem gelungen Gemeindefest, das wegen des Pfingsttages gegen 15:00 Uhr endete.

Weihbischof Franz Grave schrieb unmittelbar nach Pfingsten an Propst Dürdoth:

„Cyriakus – das war ein Erlebnis! Vor allem ein kirchliches Ereignis, das sich auch in der Öffentlichkeit sehen lassen konnte. Ich gratuliere herzlich!“

und erneut:

„Geradezu überwältigt hat mich die Feier des 850-jährigen Bestehens der Cyriakus-Gemeinde. Was man aus der Distanz nicht so weiß, erfährt man auf eindrucksvolle Weise in der Nähe.“

Werner Dürdoth

St. Pankratius (Oberhausen-Osterfeld)

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St. Pankratius (Oberhausen-Osterfeld)

Die katholische Kirche St. Pankratius ist dem Hl. Pankratius geweiht. Sie ist die älteste Pfarrkirche im Oberhausener Stadtteil Osterfeld, der bis 1929 in Westfalen lag. Eine erste Kirche wurde bereits im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Sie stand in Abhängigkeit zum Kloster Werden.

Die Ansiedlung Osterfeld entstand um diese Pankratius-Kirche, die ihren Ursprung in einer Hofkapelle hat. St. Pankratius ist Mutterpfarre der St.-Cyriakus-Kirche in Bottrop, eine Gründung, die von Osterfeld erfolgte. Zur Amtszeit des Pfarrers David Brockhoff wurden die Pfarren getrennt, das Patronatsrecht über die Bottroper Pfarre verblieb aber noch bis 1793 in Osterfeld.[1]

Im Jahr 1896 wurde eine neue St.-Pankratius-Kirche eingeweiht. Sie wurde 1962 von Papst Johannes XXIII. zur Propsteikirche erhoben.[2]


Katholische Pfarrei

Propstei St. Cyriakus

  

Kirchplatz 2 - 3

46236 Bottrop

 

Pfarrbüro

Tel.: 02041/ 6902 12

Fax: 02041/ 6902 23

E-Mail: pfarrbuero(at)st-cyriakus.de

Di. und Do.    15.00 - 17.00 Uhr

Mi. und Fr.       9.00 - 12.00 Uhr